Sonate der unmöglichen Liebe

Sonate der unmöglichen Liebe

Musikalisch-szenische Performance

Krieg und Politik trennen ein Liebespaar: ein Thema, das seit Jahrhunderten aktuell bleibt. So auch im Drama „Bérénice“ (1670) des französischen Klassikers Jean Racine (1639-1699), das die überlieferte Geschichte des römischen Kaisers Titus und der jüdischen Königin Berenike erzählt. Mit ihrer Sonate „Titus et Bérénice“ (1892) für Cello und Klavier hat die französische Komponistin Rita Strohl (1865-1941) eine beeindruckende musikalische Hommage an Racines Werk geschaffen.

Heike Trinker. Quelle:Wikipedia

Unter der Regie von Barbara Wachendorff wurde rund um diese Sonate eine Performance gestaltet. Sie wird von den Schauspielern Heike Trinker und Anas Ouriaghli präsentiert, ergänzt von einem Sprechchor und Lesungen durch Daniel Jurjew und Iryna Kupchynska und Katja Zakotnik am Cello.

Der Autor Daniel Jurjew (geb.1988 in Leningrad) ließ sich von Strohls Sonate und Racines Drama inspirieren. Sein Gedicht „Es lacht der Wind im Korn“ greift Racines Stück auf und verschränkt römische mit jüdischer und ukrainischer Geschichte. Im 17. Jahrhundert, als Racine seine Stücke schrieb, wurden rund 20.000 Juden von Kosaken unter der Führung von Bogdan Chmelnyzkyj ermordet. Jurjew nimmt auf diesen Pogrom Bezug über Isaac Bashevis Singers (1902-1991) Roman „Jakob der Knecht“ (1962).

Die „unmögliche Liebe“ zwischen dem von Kosaken versklavten Juden Jakob und Wanda, der Tochter seines „Herren“, spiegelt Racines Tragödie um Titus und Berenike. Der aktuelle Krieg durchdringt das Stück in Gestalt von Gedichten der ukrainischen Autorin Irna Kupchynska (geb. 1993 in Luzk).

Die Performance wird durchwoben von Klängen aus Rita Strohls Sonate. Die dramatische Cello-Sonate „Titus et Bérénice“ ertönt in Gänze im Laufe der Veranstaltung.

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